Ranzles ist ein zweizeiliges Bauerdorf in einem Tal beiderseits des Schwarzbaches.
Der Name leitet sich vom althochdeutschen Namen Ranzo (750–1050) in dessen Verkleinerungsform Renzili her.
Ranzles ist also schon eine sehr alte Siedlung, was mit dem Abbau von Grafit und der Herstellung von Grafitkeramik zusammenhängt.
1230/1290 erstmals als Rentzleins urkundlich erwähnt.
10 Urlehen;
1590 – 11 Häuser;
1869 – 13 Häuser mit 75 Einwohnern,
2011 – 14 Häuser mit 36 Einwohnern
Am Schwarzbach („Schwarz“ ist ein Hinweis auf Graphit!) bestand im Mittelalter eine Ranzleser Mühle. In der abgegrabenen Lehmtenne der früheren Scheune wurde ein bronzezeitlicher Graphittonkessel gefunden.
Mundweite etwa 50 cm, Höhe etwa 25 cm, mit sehr dickem Randwulst und darin schrägen, eingeritzten, tiefen und breiten Zierstrichen.
Der Zehent gehörte 1230/1290 dem Chorherrenstift Herzogenburg (ursprünglich St. Georgen an der Traisen).
1348 bis 1630 gehörte Ranzles den Grafen von Puchheim, 1636 bis 1679 den Grafen von Sprinzenstein, 1679 bis 1737 den Grafen von Lamberg und von 1737 bis 1848 den Grafen von Gudenus.
1629 versetzte Hans Bernhard Freiherr von Puchheim das Gut Thaya (60 Häuser) mit Ranzles (11 Häusern).
Am 31. Jänner 1694 ließ die Herrschaft Lamberg ihre zwei Schäfereien in Nieder-Edlitz und Dibishöfen auf und verzichtete auf ihr Mitweiderecht in den untertänigen neun Orten, wofür diese 297 Gulden 45 Kreuzer Weidegeld zahlen mussten.
Ranzles (Richter Georg Haar) zahlte 15 Gulden 45 Kreuzer.
Die Dorfkapelle Ranzles wurde im Jahre 1838 in ähnlicher Form wie die Kapellen in Großgerharts und Schirnes erbaut, Flachdecke, Altar hll. Petrus und Paulus
Ortsvorsteher:
Robert Müller, 3842 Ranzles 4
Tel. +43 664 594 83 08